Nationalsozialistische Zeit

1933 bis 1945

Der II. Weltkrieg

„Als die Brücke zerbrach“
 
Eine Erzählung aus den schlimmsten Tagen unseres Heimatdorfes Nonnweiler
Von: Hans Josef Barth

Vorwort
 
Die letzten Monate des zweiten Weltkrieges brachten über unser Dorf viel Leid und Sorgen. Durch unzählige Bomben, durch Granaten der amerikanischen Panzer und Bordwaffen-Beschuss feindlicher Flieger wurden nicht nur zahlreiche Häuser zerstört oder stark beschädigt, es kamen auch vierzehn Mitbürger, Zivilisten aus Nonnweiler, ums Leben.
Antonius Jost, der wohl ernsthafteste Heimatforscher aus unserm Dorf schreibt in einem Zeitungsartikel in der SZ vom 16.03.1956: „ In der Geschichte des Hochwalddorfes Nonnweiler kommt dem 16. März 1945 eine besondere Bedeutung zu. Dieser Tag kennzeichnet hier mehr als die Ablösung eines verhassten politischen Systems oder die Verlegung der Frontzone eines modernen Krieges, die den Ort in das ruhigere und gefahrlosere Besatzungsgebiet des Siegers überwechseln ließ. An diesem Tag vollzog sich für die Ortschaft die Wende vom langsamen Vergehen ihrer dörflichen Existenz zu neuem Leben. Was die amerikanischen Truppen bei ihrem Einmarsch in den Abendstunden dieses 16. März 1945 vorfanden, war nur noch der Torso der einst so schmucken Gemeinde. In allen Nachbarorten lief gleich nach der Besetzung ein fast normales Leben an. In Nonnweiler aber schien kein Weg mehr zum einst so blühenden Leben zurückzuführen.“

Während Antonius Jost nun in seinem recht sachlichen Bericht ausführlich die Einnahme Nonnweilers durch amerikanische Truppen schildert, hat ein anderer Nonnweiler Bürger, Franz Johann, genannt Marlens Franz von dieser Zeit in einer kleinen Schrift „Aus schwersten Tagen“ von den letzten Kriegsmonaten in einer für ihn typischen etwas romantischen Art erzählt. Beide Autoren waren direkt keine Augen- und Ohrenzeugen, denn zu dieser Zeit waren beide als Soldaten an der Front. Franz Johann untertitelt seine Schrift deshalb auch mit den Worten. „Nach Augenzeugen berichtet und Selbsterlebtes.“ Dieses Selbsterlebte kann ich als echter Augen- und Ohrenzeuge noch ergänzen, denn ich habe diese schlimmen Monate mit dreizehn Jahren als waschechter Nonnweiler Bub selbst miterlebt.
Franz Johann, als alter Eisenbahner, der fast sein ganzes Berufsleben auf den Bahnhöfen Nonnweiler und Bierfeld verbrachte, hat seine Geschichte an der Eisenbahnbrücke in Nonnweiler festgemacht und seiner Erzählung den Titel „Als die Brücke zerbrach“ gegeben. Diesen Titel habe ich auch für meine Schrift beibehalten. Auch Helmut Ludwig hat in seiner Dorfchronik von Nonnweiler natürlich diese Epoche in unserer Dorfgeschichte beschrieben. So wie ich werden viele Nonnweiler Mitbürger sich noch an diese schlimme Zeit erinnern. Mancher mag aus seinem persönlichen Erleben Dinge anders in Erinnerung haben, doch ich möchte die Autoren möglichst wortgetreu wiedergeben. Mit meiner Schrift möchte ich ein Stück Dorfgeschichte festhalten und ich würde mich freuen, wenn auch jüngere Menschen sich für diese schlimmen Ereignisse interessieren.
  
Nonnweiler im Dezember 2003
 
Hans Josef Barth

 

Der erste Weihnachtstag 1944 begann mit strahlendem Sonnenschein. Es lag kein Schnee. Unser Dorf war seit dem 27. September 1944 immer wieder das Ziel von Luftangriffen amerikanischer und englischer Flugzeuge. Vor allem die Eisenbahnbrücke über die Prims bei Nonnweiler, der Bahnhof und die Gleisanlagen, natürlich auch dort haltende Züge, wurden mit Bordwaffen und Bomben von schnellen Jagdflugzeugen, Jabos genannt, getroffen. Dabei kam am 27. September die zehnjährige Elfriede Gläser ums Leben. Für mich war das gar nicht zu begreifen. Der Pilot flog mit seinem Flugzeug so tief, dass er sehen musste, dass die Person, die in den Wiesen bei der Brücke um ihr Leben lief , ein kleines Kind war. Für mich war das ein sinnloser Mord, auch heute noch. Elfriedes ältere Schwester Franziska, die Elfriede entgegen eilte, wurde bei diesem Angriff am Kopf schwer verwundet. Nach vielen Operationen in einer Klinik in Bad Kreuznach sollte sie nach Hause kommen, jedoch in der Nacht zuvor wurde die Stadt bombardiert und Franziska war unter den Opfern. Diese Jagdbomber zeigten sich besonders bei schönem sonnigen Wetter, und ein solches Fliegerwetter herrschte auch am ersten Weihnachtstag 1944. Wegen der ständigen Bedrohung durch feindliche Flieger wagten wir uns nicht aufs freie Feld hinaus, immer suchten wir Plätze auf, wo wir uns in Sekundenschnelle verstecken konnten, denn die Flieger schossen auf alles, was sich bewegte. Pater Greif, der an Stelle unseres inhaftierten Pfarrers Ebertz unsere Pfarrei leitete, hatte schon, an Stelle des gewohnten feierlichen Fest-Hochamtes, rasch um sieben Uhr eine stille Messe gelesen, als es noch dunkel war. Ich erinnere mich noch ganz genau, gegen neun Uhr erschienen vier Jagdflugzeuge am wolkenlosen Himmel. Es lag kaum Schnee. Dieses Bild waren wir seit dem 27. September 1944 schon alle gewohnt, auch an die fast täglichen Angriffe der Jabos mit Bordwaffen. Die schwersten Angriffe hatten diese am 3. am 5. und 23. Oktober geflogen wobei es wieder Verluste unter der Zivilbevölkerung und an den Gebäuden schwere Schäden gab. Die Jabos griffen einen haltenden Zug auf dem Nonnweiler Bahnhof an und schossen einen Wagen in Brand. Die leichte Flak, die als einzige noch am Bahnhof auf dem Gelände Hamm stationiert war, schoss zwar, traf aber nicht. Deutsche Flugzeuge hatten wir seit Sommer 1944 nicht mehr gesehen, nur einmal war ein deutsches Flugzeug mit so einem zischenden Geräusch ganz schnell über unser Dorf geflogen. Ein Soldat sagte mir, das sei ein neues deutsches Flugzeug, es hätte keine Motoren wie sonst, sondern einen Düsenmotor. Darunter konnte er aber sich auch nichts Genaues vorstellen.

Zwei deutsche Soldaten am Bahnübergang ‚In der Seiters‘


Hier noch ein Blick zurück: Anfang November 1944 bezogen mehrere Flakeinheiten Stellung rund um den Bahnhof. Neben den Vierlingsgeschützen, die besonders wirksam gegen die Jabos eingesetzt werden konnten, gab es auch „Drei Komma fünf“ Flakgeschütze, die schon eine größere Höhe erreichten . Von da an sah man fast keine feindlichen Flieger mehr, vor allem, als man einige abgeschossen hatte. Der Grund für diesen massiven Flakschutz, der erst geheim gehalten wurde, fanden wir Lausejungen schnell heraus. An der Verladerampe des Nonnweiler Bahnhofes kamen mit dem Zug allerlei seltsame Geräte an, die in der Dunkelheit auf Lastwagen durch unser Dorf Richtung Hermeskeil gefahren wurden. Auch Kesselwagen fuhren die Trierer Straße hinauf. Hinten an den Kesseln klebte so ein komisches weißes Zeug, das aussah wie Schnee aber beim Anfassen zehn Mal kälter war. Soldaten sagten uns, das sei flüssige Luft, doch wir konnten uns so etwas gar nicht vorstellen. Wie konnte Luft flüssig sein ? Leute aus Thiergarten bei Hermeskeil berichteten, bei ihnen würden riesige Raketen abgeschossen, die man V2 , das heißt Vergeltungswaffe 2 nenne. Diese Raketen könnten bis nach England fliegen. Von Nonnweiler aus konnten wir sogar die Raketen sehen, die mit einem mächtigen Rauchschweif und lautem Brummen und Zischen erst senkrecht nach oben stiegen und dann Richtung Westen davonflogen. Jeden Tag erfolgten drei bis acht Abschüsse. Am 18.November 1944 sahen wir keine V2-Abschüsse mehr. Es hieß, die Abschussbasis sei verlegt worden. Leider verließen nun auch die starken Truppeneinheiten und auch die Flak unsern Ort. Sofort setzten wieder die Angriffe der amerikanischen und britischen Flugzeuge ein, als habe man nur auf den Abzug der deutschen Fliegerabwehr gewartet, und immer waren der Bahnhof Nonnweiler, die Eisenbahnbrücke und die gesamte Bahnstrecke samt Tunnel das Ziel.

Am 24. Dezember war am Tunneleingang von Nonnweiler ein Zug angegriffen worden, der sich dort versteckt hatte. Den Zug traf man zwar nicht, dafür aber die Gebäude rundum, insbesondere das Haus meiner Großeltern in der Seiters und das tat mir besonders weh.
Doch nun wieder zurück zum ersten Weihnachtstag 1944. Meine Mutter hatte gerade das Mittagessen auf den Tisch gebracht, da hörten wir wieder Flugzeuglärm über uns. Es war nicht das gewohnte helle Brummen der Jabos, diesmal klang es tief wie das laute Brummen einer Hummel. Ich sah zum Küchenfenster hinaus. Der Himmel war schwarz von feindlichen Flugzeugen, ein riesiger Verband zweimotoriger Marauder-Bomber*, über hundert Stück flog direkt über uns. (*Martin B-26 Marauder, war ein mittelschwerer zweimotoriger Mittelstreckenbomber der US Air Force. Höchstgeschwindigkeit 462 km/h, Länge 18 m, Modelleinführung 1941.) Keiner im Dorf glaubte, dass die vielen Bomber wegen unserm kleinen Dorf gekommen wären. Alle meinten, die flögen nur vorüber und griffen deutsche Städte an. Ich stand noch am Fenster, da sah ich die Bomben aus den Flugzeugen fallen. „Bomben,“ schrie ich, und so rasch wie möglich stürzten meine Eltern und ich in unsern Keller. Als dann die ersten Detonationen die Erde erzittern ließen, sagte mein Vater: „Unser alter gewölbter Keller ist sicher, denn die Decke ist fast zwei Meter stark.“ Mich tröstete das nicht, ich hatte schreckliche Angst. Welle auf Welle flogen die Flugzeuge an und luden richtige Bombenteppiche auf unser Dorf ab. Noch heute habe ich das eigenartige Zischen der fallenden Bomben im Ohr. Und dann wartete ich auf die Detonationen. Wir hörten, wie die Fensterscheiben krachend zersplitterten und die Ziegel von unserm Dach auf der Straße zerschellten. Mein Vater sagte traurig: „Jetzt zerstören sie meinen Fleiß!“ Mehr als eine Stunde dauerte das schlimme Bombardement, dann trat Ruhe ein. Wir wagten uns vorsichtig aus dem Keller. Trotz des eben Erlebten hatte ich plötzlich Hunger. Unser Essen auf dem Tisch war kalt geworden, doch das machte mir nichts aus. Ein Dreizehn-jähriger hat eben Hunger und da ist alles andere nicht so wichtig. Vor ihren Häusern versammelten sich die Dorfbewohner, viele weinten. Überall sah man Zerstörung und Trümmer. Noch am Nachmittag versuchten wir unsere zerborstenen Fenster mit Pappe zu verschließen. „Morgen schaue ich, ob ich noch irgendwo Fensterglas habe,“ sagte mein Vater. Die Neugier trieb mich, nach der Eisenbahnbrücke zu schauen, von der wir alle wussten, dass sie der eigentliche Grund für die dauernden Fliegerangriffe war. Vom Hang hinter dem arg zerstörten Pfarrhaus schaute ich hinunter ins Tal der Prims, das einer Mondlandschaft glich. Bombentrichter an Bombentrichter reihte sich im feuchten Talgrund. Nur die Brücke, sie stand scheinbar unversehrt in Mitten der furchtbaren Zerstörung, der auch die Häuser in der Straße >Unter der Fels< zum Opfer gefallen war. Viele Häuser waren einfach nicht mehr da, es gab nur Trümmer. Ganz aufgeregt rannte ich nach Hause und rief: „Papa, Mama, die Brücke steht noch.“ Ich war ganz stolz, dass die Bomben nicht getroffen hatten. Mein Vater aber rief entsetzt: „Ach Gott, dann kommen sie morgen wieder.“ Er sollte leider Recht behalten. Zwar nicht gleich am andern Tag, aber am 27. Dezember 1944 erfolgte der nächste schwere Angriff der Bomber.

Helmut Ludwig beschreibt dieses erneute Bombardement und die nachfolgenden Ereignisse so:
„Wieder luden etwa einhundertzwanzig Marauder Flugzeuge ihre Bombenteppiche über der Brücke ab, diesmal mit Erfolg.“ „Die Brücke zerbarst,“ wie Franz Johann schrieb. Drei Bogen stürzten ein, nur der über die Straße blieb stehen. Die Bürger von Nonnweiler sagten:“ Gott sei Dank, jetzt hören die ständigen Bombardements auf, weil die Amerikaner ihr Ziel erreicht und die Bahnstrecke, die von Trier über Hermeskeil, Nonnweiler bis ins Saargebiet führt, unterbrochen ist.“ Doch es sollte leider anders kommen. Helmut Ludwig schreibt weiter: „In unserm Dorf sah es schlimm aus. Ganze Straßenzüge lagen in Schutt und Asche. Viele Leute mussten zu Bekannten und Verwandten in den umliegenden Dörfern ziehen, weil sie keine Bleibe mehr hatten. Ein Teil der Bevölkerung fand in den Westwallbunkern Unterschlupf auf engstem Raume. Nur ganz wenige alte Leute im Oberdorf wagten es auch weiter in ihren Häusern zu bleiben.“
Die Brücke war zwar zerstört, doch die Amerikaner hatten nicht mit der Zähigkeit der Deutschen gerechnet.

                                                            Die von deutschen Eisenbahnpionieren in nur 17 Tagen erbaute Notbrücke.

In nur siebzehn Tagen bauten deutsche Eisenbahnpioniere, unterstützt von russischen und italienischen Kriegsgefangenen aus dicken Baumstämmen eine Behelfsbrücke, über die ein Zug mit mäßigem Tempo fahren konnte. Sie war sogar so stabil, dass sie folgendes Ereignis überstand:
Im Tunnel hatte sich ein mit Panzern der sogenannten >Gespensterdivision< beladener Zug vor Feindeinsicht im Tunnel versteckt, indes die Einheit mit mehreren Fahrzeugen wegen Benzinmangels im Kahlenberg auf Nachschub wartete. Aus unerklärlichem Grund kam plötzlich der Zug führerlos ins Rollen. Wie bekannt ist die Bahnstrecke Hermeskeil-Nonnweiler eine Gefällstrecke. Der Zug mit den Panzern wurde schneller und schneller und raste auf die Behelfsbrücke zu. Unter der Wucht und dem Gewicht des schwer beladenen Zuges wankte und ächzte sie zwar, aber sie hielt Stand. Der Zug passierte in rasender Fahrt auch den Bahnhof ohne zu entgleisen und blieb auf dem folgenden Anstieg im Hamm bei Otzenhausen schließlich stehen. Das war noch mal gut gegangen. Der Feindsender, den verbotener Weise doch einige Nonnweiler Mitbürger heimlich hörten, meldete natürlich triumphierend die Zerstörung der Nonnweiler Eisenbahnbrücke, doch dann stellten Aufklärungsflugzeuge fest, dass die Brücke wieder aufgebaut wurde und sogleich setzten schon bei den Arbeiten die Luftangriffe erneut ein.
Am 29. Januar, am 17. Februar, am 24. und 25. Februar, sowie am 27. Februar 1945, erfolgten schwere Angriffe auf die Behelfsbrücke ohne jedoch größeren Schaden anzurichten. Die Notbrücke wurde nicht getroffen. Nachts rollten weiter die Züge mit Kriegsmaterial und Soldaten an die Front. Die Bomben pflügten wieder und wieder die Trümmer unseres Dorfes um. Eine Bombe, die auf den Friedhof fiel, riss sogar eine Tote aus ihrem Grab. Etwa bis zur Dorfmitte waren die Häuser entweder gar nicht mehr da, oder so schwer beschädigt, dass sie unbewohnbar waren. Was die Leute noch retten konnten, brachten sie in die Häuser im Oberdorf. Vom Pfarrhaus stand nur noch der Giebel und der Hubertusdom wies schwere Schäden auf.
Die aller schlimmsten Schäden an den Häusern richteten Luftminen an, die feindliche Flugzeuge direkt in die Dorfmitte warfen. Vier Menschen starben, weil man wegen des trüben Wetters nicht mit einem Angriff gerechnet hatte. Fliegerangriffe gab es in den folgenden Wochen bis zum Einmarsch der Amerikaner am 16. März 1945.
Alle Bewohner von Nonnweiler hatten ihre Häuser verlassen. Im Forstelbachtal und in die Hoxel im Kellerbachtal (heute Stausee) baute man sich aus Fichtenstämmen massive Blockhäuser. Zum Teil grub man sich sogar in die Hänge hinein. Diese Blockhütten zu bauen, war nicht leicht und so schlossen sich zwei oder drei Familien zusammen. In schönster Eintracht wohnte man zusammen, denn gemeinsame Not und Gefahr schweißt die Menschen zusammen. Einer war für den andern da und half wo er konnte. Es war trotz aller Kriegsschrecken ein schier paradiesischer Zustand. „So einig untereinander waren die Nonnweiler noch nie,“ sagen heute noch viele im Dorf. Im Schutz der Dunkelheit schlichen jeden Abend mutige Männer und Frauen ins Dorf um in den Häusern nach dem Rechten zu sehen und das Vieh zu versorgen, das noch in den Ställen stand. Es war ja Winter und so konnte man das Vieh nicht mit in den Wald nehmen. Zudem waren ja die Futtervorräte in den Scheunen gelagert. Wo hätte man die im Wald hintun sollen. Deutsche Truppen sah man nur gelegentlich auf der Flucht. In den letzten Kriegsmonaten hatte Hitler den Volkssturm einberufen als letzte Reserve, um doch noch den schon offensichtlich verlorenen Krieg zu gewinnen. Ach Gott, was waren das für klägliche Soldaten, alte Männer und kleine Buben von fünfzehn, sechzehn Jahren in notdürftigen Uniformen, nur mit einem alten Karabiner bewaffnet und vielfach so gut wie gar nicht ausgebildet. Wie wollte Hitler mit denen den Krieg gewinnen, wo die Amerikaner, Franzosen und Briten bereits an der Saar und in der Eifel standen. Auch aus unserm Dorf mussten viele in letzter Minute an die Front und leider kamen einige nicht mehr heim. Einige Männer, meist schon von Kriegsbeginn Soldat, waren auf Heimat- oder Genesungsurlaub nach einer Verwundung. Sie wollten sich nicht noch in letzter Minute für einen sinnlosen und längst verlorenen Krieg verheizen lassen. Sie versteckten sich in den Wäldern, wurden heimlich von ihren Familien mit Nahrung und Kleidung versorgt, und warteten, bis alles vorbei war. „Warum wollten die Amerikaner unbedingt die Eisenbahnbrücke in Nonnweiler zerstören und warum wurden mitten in den Ort so viele Bomben geworfen?, fragt Franz Johann und erklärt es so: „Es wäre leichter gewesen die Eisenbahnbrücke über die Löster zu zerstören, die war nur von Wald umgeben und lag nicht in der Nähe eines Dorfes. Ich glaube, man vermutete starke deutsche Truppenverbände in und um Nonnweiler und gerade weil im November 1944 die V2 auf dem Nonnweiler Bahnhof ausgeladen und montiert wurde und Panzer von den Zügen rollten, geschützt durch massive Flugabwehrgeschütze, alles das machte unser Dorf bestimmt zu einem wichtigen Kriegsziel.
 
Über die letzten Kriegsereignisse und den Einmarsch der Amerikaner in Nonnweiler schreibt Anton Jost: „Mit warmem Sonnenschein zieht der 16. März 1945, ein Freitag, herauf. Über der Kraterlandschaft der Dorfgemarkung spannt sich ein unschuldiger blauer Himmel. Denen aber, die die Nacht in dem halbzerstörten Dorf zugebracht hatten, ist er ein untrügliches Warnzeichen: Fliegerwetter! Früher als sonst zieht man sich deshalb in die sicheren Verstecke der letzten Wochen zurück. Am Vortag sind noch einmal Bomben gefallen und hatten die Schäden vergrößert. Am Abend des 15. März 1945 hörte man Gerüchte, die Amerikaner hätten bereits Gusenburg erreicht. In den klaren Frühlingsnächten zuvor waren schon schwere Granaten mit lautem Zischen über die Berge gerauscht und irgendwo hinterm Dollberg explodiert. Nachts sah man über den Waldkämmen im Westen den hellen Strahl eines Scheinwerfers, der den Himmel nach Flugzeugen abtastete. Täglich war der Geschützdonner näher gekommen. In den Bunkern und Waldhütten ahnten wir alle das nahe Ende der Leidenszeit. Mit dieser Erwartung ging jedoch die Furcht um, die SS – Soldaten, die ab und zu, zu sehen waren würden uns evakuieren. Es blieb, Gott sei Dank nur ein Gerücht.
Am 16. März 1945 morgens gegen neun Uhr wurde die morgendliche Stille durch starken Motorenlärm gestört. Rotschnauzige Jagdbomber kreisten suchend über dem Dorf und auch über dem Kahlenberg. Wie üblich hatte man die Feuer in den Hütten in der Morgendämmerung schon gelöscht. Die Rauchfahnen über den Waldhütten, hätten uns verraten können. Die Jabos beharkten mit ihren Maschinengewehren die Straßenkreuzungen am Nordausgang des Dorfes und schossen wahllos in die Häuser. Dann sah man die Einschläge von Granaten im Ort. Um zehn Uhr tauchte ein Flugzeug auf mit großen eckigen Tragflächen, das langsam seine Kreise zog. Die Jagdbomber verschwanden. Aus der Richtung von Sitzerath erklang das Rattern von Maschinengewehren. Der Artilleriebeschuss konzentrierte sich auf das Gebiet zwischen Sitzerath Nonnweiler, Bierfeld. Das Beobachtungsflugzeug hatte deutsche Truppen entlang der Kostenbacher Straße ausgemacht. Als es gegen elf Uhr etwas leiser wurde, hörte man das Rasseln von Panzerketten von Sitzerath her. Die Amerikaner fuhren ins Löstertal hinunter. Deutsche Soldaten nahmen die Panzer und die nachfolgenden Fahrzeuge von der Kostenbacher Straße her unter Beschuss. Aus den Panzerkanonen blitzte es pausenlos auf, als Antwort auf den Angriff der Deutschen. Es war der Rest einer SS-Gebirgsdivision, der sich im Wald gut getarnt verschanzt hatte. Die Deutschen hatten noch zwei Geschütze und mehrere schwere Werfer. Auch eine deutsche Artillerie-Einheit, die am Kloppbruchweiher in Stellung gegangen war, griff in diesen Kampf im Löstertal ein. Wir sahen von der Huxel aus das Mündungsfeuer. Die Granaten flogen zischend über unsere Köpfe. Auch amerikanische Artillerie schoss von Wadrill aus auf die deutschen Truppen. Fünf Stunden konnte der Vormarsch der Amerikaner aufgehalten werden, dann zogen sich die Deutschen durch den Spillert nach Kastel zurück, wo sie sich am andern Tag dem Gegner erneut zu verlustreichen Kämpfen stellten. Gegen sechzehn Uhr war der Kampf im Löstertal beendet und amerikanische Truppen marschierten in Bierfeld ein. Einige deutsche Sanitätsfahrzeuge rasten durch Nonnweiler. Sie wurden zwar beschossen, kamen aber unbeschadet und vollzählig bis Otzenhausen.
Wenig später hörten wir Kampflärm von Hermeskeil her. Dort waren noch versprengte SS-Truppen, die die vorrückenden amerikanischen Panzer beschossen. Auch in Bierfeld fielen wieder Schüsse, dann brannte dort ein Haus. Eine große Rauchsäule stand vor der roten Abendsonne. Gegen achtzehn Uhr sammelten sich feindliche Panzer am Kirchenpfad zwischen Bierfeld und Nonnweiler und wenig später, schon in der Dämmerung schossen die Panzer vom Nonnweiler Hochbehälter her (oberhalb der Verzinkerei >Karla Wagner<) ins untere Forstelbachtal, wohin die SS-Soldaten mit rauchgeschwärzten Gesichtern geflüchtet waren. Das berichteten Dorfbewohner, die im Bunker auf dem Kallenbornhügel Unterschlupf gefunden hatten. Sie berichteten auch, was dann geschah.
Gegen neunzehn Uhr rückten die Amerikaner in Nonnweiler ein. Panzer kamen von Sitzerath, Bierfeld und Hermeskeil, dahinter, die Maschinenpistole im Anschlag, folgten Bodentruppen. Nach heftigem Beschuss durch Panzergranaten, wodurch ein fast unbeschädigtes Bauernhaus (Hensehaus/Josef u. Agnes Löwen, geb. Haubert im Mühlenweg) in Flammen aufging und vollständig ausbrannte, standen die ersten amerikanischen Panzer am Abend dieses Tages um 19.20 Uhr in der Ortsmitte von Nonnweiler. Die amerikanischen Soldaten waren sehr nervös. Weil sie glaubten, in Nonnweiler hielten sich noch viele deutsche Soldaten auf und es käme zum Häuserkampf, so schossen sie auf alles was sich bewegte. Mit Leuchtspur-Geschossen beharkten sie fast jedes Haus in kurzen Feuerstößen. An Munition wurde nicht gespart. Sogar durch das Dach und den Turm der Kirche schossen sie, obwohl keinerlei Gegenwehr der Deutschen erfolgte. Ein wilder Geschosshagel peitschte in jede Nebenstraße hinein. Das Haus der Familie Löwen brannte. Amerikanische Soldaten befreiten das Vieh aus dem brennenden Stall. Nach einer Stunde war das ganze Dorf besetzt. Die Panzer gingen am Kahlenberg, auf dem Hammerberg und am Bahnhof in Stellung. Die Soldaten suchten ihr Nachtquartier in den noch intakten Häusern. Gegen Morgen fallen Schüsse am Hammerberg. Ein Deutscher Offizier geriet mit seinem Spähtrupp in Gefangenschaft. Wir hätten in den Waldhütten gar zu gerne gewusst, wie es jetzt im Dorf aussah. Drei mutige Männer machten sich auf den Weg, kamen aber nicht weit, denn das untere Forstelbachtal und in die Urwiese wurden noch beschossen, bis ein amerikanischer Panzerspähwagen Signal gab zum Aufhören. Unsere drei Späher erreichten den Kallenborn-Bunker. Von dort sah man ins Dorf.
Überall wimmelte es von amerikanischen Soldaten. Doppelposten standen alle hundert Meter. Niemand durfte ins Dorf. Für uns alle begann eine bange Nacht. In die Täler wagten sich die Amerikaner nicht. Der nächste Morgen war nicht so klar wie der Vortag. Die Sonne blieb hinter einer milchigen Dunstschicht verborgen. Wieder wagten es einige mutige Männer ins Dorf zu gehen. An einem Stock trugen sie eine weiße Fahne. Sie wurden von den Posten sofort angehalten und nach Waffen untersucht. Dann gestattete man ihnen zwar ins Dorf zu gehen, nur die Häuser durften sie nicht betreten. Die Männer sahen überall Matratzen und Federbetten herumliegen, die die Soldaten als Nachtlager benutzt hatten. Ein amerikanischer Offizier der recht gut deutsch sprach, fragte unsere Männer aus, vor allem, wo die Dorfbevölkerung geblieben sei und warum man sie nicht wie in den andern Dörfern bei ihrem Einmarsch mit weißen Fahnen begrüßt hätte, wo sie doch als Befreier gekommen seien. Unsere Männer erklärten, dass die SS die Leute vertrieben hätte und man in die Wälder habe flüchten müssen. Das besänftigte den Amerikaner etwas und als unsere Leute schworen, dass keine deutschen Soldaten mehr in den Wäldern gesehen worden seien, gestattete der Offizier der Dorfbevölkerung für eine Stunde das Dorf und die Häuser zu betreten. Mit dieser Nachricht kamen unsere Kundschafter in den Waldhütten an. Auch in den Bunkern sagte man Bescheid und alles was Beine hatte, rannte ins Dorf. Es war still, kein Kriegslärm war zu hören. Jeder wollte in seinem Haus nach dem Rechten sehen und man hatte Angst vor den amerikanischen Soldaten, die so ganz anders aussahen als unsere Soldaten und deren Sprache man nicht verstand. Wenn die amerikanischen Soldaten unsere Mädchen und jungen Frauen sahen, dann johlten und pfiffen sie und machten so ihre Bemerkungen, wie das in allen Armeen üblich ist. Wenn die Mädchen und jungen Frauen auch die Zurufe nicht verstanden, die Gesten der Soldaten waren überdeutlich. Besonders die farbigen Soldaten taten sich dabei am meisten hervor und das erschreckte die Mädchen und Frauen so sehr, dass sie sich in panischer Eile überall versteckten.
Meine Nachbarin, Frau Maria Reinert erzählte mir, sie habe sich im rußigen stinkenden Räucherhäuschen versteckt, wo sonst der Schinken und die Würste hingen. Nur einige Dorfbuben, so wie Helmut Ludwig, ich und noch andere, die in Hermeskeil das Gymnasium besucht und dort Englischunterricht hatten, wagten mit den Soldaten zu sprechen, was denen ganz offensichtlich gut gefiel, denn sie gaben uns Zigaretten, Schokolade und Kaugummi, den wir nicht kannten. Irgendwie schauten sie auch nicht mehr so grimmig und winkten uns sogar, als wir nach einer Stunde wieder in unsere Hütten und in die Bunker zurück mussten. Es war kurz nach zehn Uhr, wir waren noch auf dem Rückweg da begannen amerikanische Geschütze über unsere Köpfe hinweg die deutschen Stellungen bei Otzenhausen und Schwarzenbach zu beschießen. Ein heilloses Durcheinander entstand unter unserer Dorfbevölkerung. Die Frauen und Kinder schrien vor Angst. Die Amerikaner hatten ein Einsehen und legten eine Feuerpause ein, bis wir den schützenden Wald erreicht hatten. Das war eine noble Geste, fanden wir alle. Die amerikanischen Panzer stießen nach Otzenhausen vor, zwei wurden getroffen und brannten. Ein deutsches Sturmgeschütz hatte sie von Mariahütte her gesehen und getroffen. Die Amerikaner rückten rasch weiter vor, auch die Infanterie, die in Nonnweiler lagerte marschierte Richtung Osten ab. Der Kampflärm verstummte zwar, aber den ganzen Tag über fuhren amerikanische Panzer und Lastwagenkolonnen dröhnend die Trierer Straße hinunter und verschwanden am Hammerberg.
Im Dorf waren immer noch amerikanische Posten stationiert. Am Spätnachmittag durften wir wieder in unsere Häuser. Vielfach war das Vieh ja noch in den Ställen und musste versorgt und die Kühe mussten gemolken werden. Bei anbrechender Dunkelheit mussten wir wieder zurück in unsere Waldhütten und Bunkerunterkünfte. Wer aber bleiben wollte, musste die Nacht im Saal der Wirtschaft Meyer (heute Volksbank) und im Saal der Wirtschaft Wilhelm Lauer (heute Kino) verbringen. Manche wurden auch in noch einigermaßen intakten Häusern getrieben. Meine Familie verbrachte die Nacht im Saal des Gasthauses Lauer. Es war eine schlimme Nacht, erinnere ich mich noch heute. Es war eisig kalt.
Fenster waren zerbrochen, es zog an allen Ecken und Enden und wir hatten nichts, womit wir uns hätten zudecken können. Keiner konnte ein Auge zutun und ich bereute schon, dass ich nicht mit in unsere warme Hütte in der Hoxel gegangen war.
Am andern Tag, dem 18. März 1945 gaben die Amerikaner bekannt, die Dorfbewohner dürften in ihre Häuser zurückkehren und dort bleiben. Alle amerikanischen Kampftruppen waren aus Nonnweiler verschwunden, nur ein Posten Militärpolizei patrouillierte durch die Straßen. Der Krieg war endgültig vorbei und wir atmeten auf. In Eile verließen wir unsere Notquartiere in den Blockhütten und Bunkern und brachten unsere paar Habseligkeiten heim in unsere zerstörten Häuser.
Auch in dieser Nacht fror ich in unserm kalten Haus, obwohl ich mich in alle möglichen Decken hüllte. Doch in dieser Nacht erlebten wir im Dorf als Zeichen der Hoffnung die Geburt eines Kindes (Waldrud Frei). Anderntags konnten wir dann endlich einen Mitbürger, Herrn Konrad begraben, der schon drei Tage zuvor im Bunker am Kallenborn gestorben war.
Anton Jost schließt seinen Bericht über die letzten Kriegstage mit den Worten: „Einer längst überstandenen schweren Krankheit gleich, muten uns heute diese Wochen und Monate an, die wir am Ende des zweiten Weltkrieges durchlebt und durchlitten haben. Zäher Fleiß und großer Mut unserer Dorfbewohner fanden schneller als man zu hoffen wagte aus Zerstörung und Niedergang den Weg zu neuer Blüte ihres Ortes.“

Nonnweiler, am 18.12.2006

 

Chronologie der Kampfhandlungen in unserem Dorf:

29.01.1944:

Absturz eines viermotorigen amerikanischen Bombers im Distrikt „Vor dem Schachen Wald“. Die Besatzung war mit Fallschirmen abgesprungen und geriet, teilweise verwundet, in Gefangenschaft.
Ein amerikanischer Soldat war bei der Landung seines Fallschirmes tot.

27.09.1944:

Halbstündiger Angriff durch Jagdbomber auf die Eisenbahnbrücke über die Prims.
Verluste: Zivilbevölkerung 1 Tote, 1 Verletzte. Sachschaden.

03.10.1944:

Jagdbomberangriff auf den Bahnhof Nonnweiler. Sachschaden an den Eisenbahnanlagen.

05.10.1944:

Jagdbomberangriff auf den Bahnhof Nonnweiler und die Eisenbahnanlagen einschl. Lokomotiven. Sachschaden an Bahn- und zivilem Eigentum.

23.10.1944:

Schwerer Jagdbomberangriff auf die Eisenbahnbrücke über die Prims. Erheblicher Sachschaden an den Eisenbahnanlagen und im Ort.

24.12.1944, Heiligabend:

Schwerer Jagdbomberangriff auf den Tunnel zwischen Nonnweiler und Bierfeld. Erheblicher Sachschaden, meistens im Ort.

25.12.1944, 1.Weihnachtstag:

Schwerer Bombenangriff auf die Eisenbahnbrücke über die Prims. Verluste: Zivilpersonen 1 Toter, 1 Schwerverletzter. Erheblicher Sachschaden an den Eisenbahnanlagen und im Ort. Die Brücke wurde erheblich beschädigt, aber nicht zerstört

27.12.1944:

Schwerer Bombenangriff auf die Eisenbahnbrücke über die Prims und den Tunnel zwischen Nonnweiler und Bierfeld. Verluste: Zivilpersonen 4 Tote, italienische Kriegsgefangene 1 Toter, 1 Verletzter. Schwerer Sachschaden an den Bahnanlagen und im Ort.

29.01.1945:

Zweimaliger schwerer Angriff durch Bombenflugzeuge auf die behelfsmäßig wiederhergestellte Eisenbahnbrücke über die Prims. Die Notbrücke wurde nicht getroffen und nicht beschädigt.

Verluste: Zivilbevölkerung 3 Tote.

24.02.1945:

Schwerer Jagdbomberangriff auf den Bahnhof und die Bahnhofsanlagen. Schwerer Sachschaden an den Eisenbahnanlagen.

25.02.1945:

Viermaliger Jagdbomberangriff auf die Bahnanlagen und den Kahlenberg bei Nonnweiler, in dem sich deutsche Wehrmachtsfahrzeuge befanden. Schwerer Sachschaden an den Eisenbahnanlagen.

27.02.1945:

Schwerer Bomberangriff mit Minen und Splitterbomben auf den Ort. Verluste: Zivilbevölkerung 4 Tote. Schwerste Sachschäden im Ort.

10.03.1945:

Schwerer Bomberangriff auf die Eisenbahnnotbrücke über die Prims. Die Brücke wurde nicht getroffen. Schwerer Sachschaden im Ort.

15.03.1945:

Jagdbomberangriff auf den Ort. Sachschaden im Ort.

16.03.1945:

Anha1tendes Artilleriefeuer auf den Nordwestrand des Ortes und die Straßengabelung östlich des Ortes. Rückzug der deutschen Truppen aus dem Ort. Ab 19.30 Uhr, bei Einbruch der Dunkelheit, Einmarsch der amerikanischen Truppen unter Panzer- und Infanteriefeuer. Ein Wohnhaus mit Wirtschaftsgebäude wurde dabei in Brand geschossen und total zerstört. Während der Nacht deutsches Artilleriestörungsfeuer. Keine Verluste.

 

Jeder Krieg ist eine Niederlage des menschlichen Geistes.

                                                                                  Henry Miller, amerikanischer Schriftsteller

                                                                                                          * 26.12.1891 New York (USA) – † 07.06.1980

 

Eindrücke der Zerstörungen in Nonnweiler durch die Bombardierungen der Alliierten

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